Die Verbindung zwischen der Richtlinie und der Software
Das Mapping zwischen der Richtlinie oder Klassifikation und der jeweiligen BIM-Software ist ein wichtiger Prozess, um sicherzustellen, dass die definierten Klassifikationen und Eigenschaften aus der Richtlinie nahtlos in der BIM-Software verwendet werden können. Dieses Mapping ermöglicht die Verbindung zwischen der allgemeinen Klassifikationssystematik und der projekt- oder bürospezifischen Konfiguration innerhalb der BIM-Software.
Im Fall von Revit, einer weit verbreiteten BIM-Software, wird das Mapping typischerweise durch folgende Schritte beschrieben:
Erstellen einer Richtlinie oder Klassifikation: Zunächst wird eine übergreifende Richtlinie oder Klassifikation entwickelt, die die verschiedenen Elemente und Kategorien eines Gebäudes oder einer Infrastruktur klassifiziert und die zugehörigen Eigenschaften definiert. Diese Richtlinie kann externe Standards wie IFC, ISO oder COBie berücksichtigen oder auch firmeninterne Vorgaben enthalten.
Definition der BIM-Standards in der Richtlinie: Die Richtlinie legt auch fest, welche BIM-Standards und Eigenschaften in der BIM-Software verwendet werden sollen. Dies umfasst die Auswahl oder Definition von Shared-Parametern, Beschriftungsfamilien, Bauteiltabellen und anderen Parametern, die in Revit zur Beschreibung und Klassifizierung von Elementen verwendet werden.
Mapping zwischen der Richtlinie und der BIM-Software: Hier wird festgelegt, wie die Klassifikationen und Eigenschaften aus der Richtlinie mit den entsprechenden Parametern und Kategorien in der Revit-Projekt- und Content-Konfiguration verknüpft werden. Das Mapping stellt sicher, dass die definierten Klassifikationen in der BIM-Software korrekt und konsistent angewendet werden können.
Anpassungen und Integration: Je nach den individuellen Anforderungen und Projektspezifikationen können Anpassungen an der Revit-Projekt- und Content-Konfiguration vorgenommen werden, um die Vorgaben der Richtlinie optimal umzusetzen. Dies beinhaltet möglicherweise die Erstellung oder Anpassung von Familien, Parametern und anderen Elementen in der BIM-Software, um die geforderte Klassifikation und Eigenschaften gemäß der Richtlinie abzubilden.
Das Mapping zwischen der Richtlinie und der BIM-Software ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Informationen und Daten gemäß den festgelegten Standards erfasst, ausgetauscht und genutzt werden können. Es gewährleistet die Konsistenz, Genauigkeit und Interoperabilität der BIM-Modelle und erleichtert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Projektbeteiligten.
Mapping Tab im Guideline.Editor
Im Folgenden erläutern wir die Möglichkeiten anhand einer importierten Richtlinie aus BIMQ. Hier können alle Varianten erläutert werden.
Das folgende Abbild zeigt eine Richtlinie für die Software Revit.
Auf der linken Seite sind die Mappings für Klassifikationen und deren Zuordnung zur BIM-Software zu sehen. Die erste Zeile ist ausgewählt. Die Konfiguration auf der rechten Seite stellt im oberen Bereich das Klassifikationsmapping dar.
Der untere Bereich steuert das Mapping der Properties zu BIM-Parameter.
Beiden Listen können neue Objekte jeweils über den grünen Plus-Knopf hinzugefügt bzw. Element mit dem roten X gelöscht werden.
Klassifikationsmapping
Auf dem Klassifikationsniveau können folgende Attribute konfiguriert werden:
Source Application
Eine Auswahlliste der BIM-Software. In diesem Falle Revit.
Source Classification Name
Der BIM-Software interne Bezeichner für Bauteilklassen. In diesem Fall ist es die Revit interne Klassifikation, die sogenannten Builtin Categories. OST_Walls steht für eine Wand.
Source Classification Parameter Name
Da, im Falle von Revit, die interne Klassifikation meist nicht granular genug ist, kann ein im Projekt verwendeter Parameter genutzt werden, um feiner zu Klassifizieren. Der Parameter sollte allen Bauteilen zugewiesen sein und mit Inhalten gefüllt.
Source Classification Parameter Value
Der erwartete Wert in dem zuvor beschriebenen Parameter für die eigene Klassifizierung. Wenn der eigene Parameter "MyClassification" heißt sollte hier der Wert für die Wände, z.B. "MySuperWall" stehen.
Target Classification
Die Zielklassifikation aus der im Editor geladenen Richtlinie. In diesem Fall heißt sie ebenfalls OST_Walls.
Parameter Mapping
Im unteren Bereich des Dialoges kann pro Klassifikationsmapping eine Liste von Parametern gemappt werden.
Im Bild ist das Parametermapping der ersten Zeile ausgewählt. Rechts werden die Attribute angezeigt.
Source Parameter
Hier kann der Zielparameter der BIM-Software eingetragen werden. Es ist in der Regel, wenn Revit bedient werden soll, ein Shared-Parameter
Target Parameter
Der ClassificationParameter der zuoberst gemappten Klassifikation
Direction
Steuert, welche Aktualisierungsrichtung gilt. Es steht
- ModelToDB
- DbToModel zur Verfügung. Die Umsetzung obliegt der BIM- oder Informationsmanagement Software
Parameter location
Steuert, an welcher Position ein Parameter erzeugt werden soll. Dies hängt allerdings von der BIM-Software ab. Im Falle von Revit können keine Familienparameter an Systemfamilien angelegt werden. Für ladbare Familien macht die Einstellung hier allerdings Sinn.
Source Parameter Value Type
Der Wertetyp des Parameters auf der BIM-Softwareseite. Hier wurde für Revit der Wertetyp hinterlegt, um einen Text-Parameter zu befüllen.
Usage type
- Instance
- Type Soll der Parameter auf Instanz oder auf Typ-Level erstellt werden?
Is Builtin
Einige BIM-Software liefert eigene Parameter mit, die nicht modifiziert werden können.
Is shared
Soll ein Shared Parameter aus einer entsprechenden Shared-parameter Datei geladen werden?